Alle Beiträge von Alex Kropf

frauJEDERmann in den Medien

Die Neu-Inszenierung des Jedermann mit einem Gender-Switch brachte viel Resonanz in den Medien. In über 20 Zeitungen und Zeitschriften wurden wir zitiert oder besprochen. Am meinsten hat uns jedoch gefreut, dass wir immer wieder mit den Inszenierungen in Salzburg verglichen wurden. Ein größeres Lob hätte man uns nicht ausstellen können! Hier ein kleiner Auszug der Beiträge 2021:

„Marcus Marschaleks Truppe punktet mit viel Musik, tollen Lichteffekten und manch charmantem Einfall: So wird etwa die moderne Tischgesellschaft ins Pausengeschehen integriert. Gott wird von den Armen gespielt, die ihrer Peinigerin verzeihen. Dennoch wird hier kein zweites Mal gelebt – sterben muss auch Frau Jedermann.“
Kurier 8.9.2021 (Peter Temel)

„Jedermann wieder zu Hause! frauJEDERmann ist nahe am Original und zugleich modern inszeniert.“
Krone 8.9.2021 (Philipp Stewart)

„Die Unternehmung funktioniert glänzend. Die oft hölzernen, pseudoaltertümelden Knittelverse werden deutlich und natürlich gesprochen, das hat Sogwirkung.“
News 37/2021 (Susanne Zobl)

„Weiblich gelesen wird aus dem reichen Prasser eine tüchtige Geschäftsfrau, die überall nach dem Rechten sieht. Was sie falsch macht, zeigt sich erst in der Konfrontation mit ihrer eigenen Endlichkeit. Sie schaut immer, dass Dinge funktionieren und vergisst dabei, den Menschen auf der Herzensebene zu begegnen.“
Die Presse 1.9.2021 (Teresa Schaur-Wünsch)

„Ein spannendes Theaterprojekt bringt heuter „Jedermann“, 110 Jahre nach seiner Entstehung, als erfolgreiche, selbstbewusste Geschäftsfrau auf die Bühne.“
Niederösterreichische Nachrichten, August 2021

„Die weibliche Seite Jedermanns.“
Bezirkszeitung 1.7.2021

„Ein spannendes Theaterprojekt bringt heuter „Jedermann“, 110 Jahre nach seiner Entstehung, als erfolgreiche, selbstbewusste Geschäftsfrau auf die Bühne.“
Niederösterreichische Nachrichten, August 2021

„Marcus Marschalek ging das Mammutprojekt anders an und drehte die Geschlechterrollen um. Das klappt in der Umsetzung erstaunlich gut.“
Der Sonntag, 26.8.2021

Unsere Akteure am Wort

(Alexandra Kropf, 15. August 2021)

Tue Spannendes und Gutes und rede darüber. Ein Projekt wie frauJEDERmann braucht auch Öffentlichkeitsarbeit und die hat Alexandra Kropf für uns übernommen. Eifrig versucht sie, nach den Proben unserem großen Team Wortspenden zu entlocken. Viele von uns hat die lange Beschäftigung mit dem Jedermann verändert, hat einiges in unserem Leben bewegt. Hier sind ein paar gesammelte Statements unserer Schauspielerinne und Schauspieler zu den Fragen:

Was fasziniert heute am Jedermann?
Was ist das Spannende an der eigenen Rolle?
Was war die Motviation, mitzumachen?


Isolde Cronenberg, Mutter

Isolde Cronenburg steht als Mutter auf der Bühne. Sie sagt: „Als ich vom Projekt erfuhr, stand mein Entschluss mitzumachen sofort fest. Die Idee der Inszenierung – Geschlechtertausch, Spielort, etc. – fand ich toll.“


Alicia Eibensteiner, Teufelin

Alicia Eibensteiner bringt für die Teufelin jede Menge feuriger Energie auf die Bühne: „Die Teufelin fasziniert mich, weil sie eine Optimistin ist. Auch wenn sie sich bei Frau Jedermann geschlagen geben muss, glaubt sie an ihren nächsten Triumph. Ich lasse ihre Emotionen aufkochen bis zum endgültigen Ausbruch ihres wahren Selbst und der finalen Aufgabe ihres so fest geglaubten Sieges.“ Und was verbindet sie mit Rodaun? „Ich bin in Rodaun aufgewachsen! Die Bergkirche Rodaun ist ein sehr nostalgischer Ort für mich, weil ich regelmäßig zu den Kirchtagen dort war. Ich fühle mich sehr verbunden mit Rodaun und jedes mal wenn ich aus der Stadt mit der 60er Straßenbahnlinie die Brücke hinunter Richtung Kaiser-Franz-Josefstraße fahre, ist es ein zu Hause ankommen.“


Christian Engel, Zweiter Gast

Die Begeisterung für die Bretter, die die Welt bedeuten, wurden Christian Engel praktisch in die Wiege gelegt: „Meine Mutter und mein Vater wirkten in vielen österreichischen Spielfilmen mit, sie arbeiteten beim Rundfunk und unsere ganze Familie hat lange auch Haustheater gespielt.“ Christian Engel selbst spricht oft als Redner vor Publikum, als Schauspieler steht er nun das erste Mal auf der Bühne. Wer das Stück aufmerksam verfolgt, wird ihn gleich in mehreren Rollen entdecken, neben dem Zweiten Gast der Tischgesellschaft auch als Mann, der wohl einmal der Liebhaber von Frau Jedermann war.


Christine Erhard, Glaube

Christine Erhard ist von Kindesbeinen an vom Theater fasziniert: „Nachdem mich das Stück in Salzburg am malerischen Domplatz völlig in seinen Bann zog, bin ich glücklich als Glaube hier mitwirken zu dürfen. Ich finde es spannend, wie ein lasterhafter, vergnügungssüchtiger Mensch durch Erläuterung zu Gott findet.“


Stefan Martin Erhard, Gesell

Für Stefan Martin Erhard wird frauJEDERmann durch die vielen neuen Ideen zu einem „erfrischenden Bühnenstück – aufgeführt an dem denkbar würdigen Platz des Rodauner Kirchenplatzes, wo auch schon Hugo von Hofmannsthal verweilte. Es freut mich sehr, als guter Gesell mit Frau Jedermann durch dünn – und vielleicht – auch durch dick zu gehen ;). Die Rolle des Gesellen ist aktuell wie nie – wahre Freunde erkennt man nur in der Not …“

Melitta Fiala

Rodaun ist die ehemalige langjährige Wahlheimat von Melitta Fiala. Sie ist in mehreren Rollen zu sehen: „Tolle Szenen und Bilder sind im Entstehen. Der Reichtum der Gruppe – aus verschiedensten Lebenswelten zusammengewürfelte Menschen – birgt beachtliche Vielfalt.“

Andreas Fischer, Schuldner

Was fasziniert heute am Stück? Andreas Fischer, der als Schuldner zu sehen sein wird, ist überzeugt: „Es ist ein Stück, bei dem jedes Wort bewusst auf die Waagschale gelegt werden muss, daher schätze ich die Arbeit, das Stück ins Heute zu übersetzen.“


Julia Griessbach, Tanz

Julia Griessbach entwickelte die Choreografien für die beiden Tanz-Szenen bei frauJEDERmann. Die Leidenschaft für die Bewegung im Einklang mit der Musik entstand bei ihr ganz klassisch in der Tanzschule, sie hat sie seither nicht mehr verlassen. Bei frauJEDERmann steht der Tanz am Eingang des Stücks – Julia Griessbach beginnt, die DarstellerInnen setzen nach und nach ein. Sie erläutert dazu: „Die Choreografie des Intros fokussiert das Publikum auf die Bühne und übersetzt die Dramaturgie des Stückes in Bewegung. Die 2. Tanz-Szene kommt bei der Tischgesellschaft, aber anders als man denken möchte: Alle tanzen dasselbe, aber nicht zusammen, sondern für sich.“


Katharina Hauer, Frau Jedermann, Regie

„Das Spiel um Macht und Geld wird immer noch Männern zugeschrieben, aber heute buhlen auch Frauen um Macht und Anerkennung und sind längst nicht mehr nur die Liebchen“, sagt Katharina Hauer. Sie ist in doppelter tragender Funktion aktiv: im Regie-Team und als Frau Jedermann.: „Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen; mir Gedanken zu machen, was diese Person denkt und fühlt, den Weg der Figur in einem Stück authentisch nachzugehen.“


Johanna Hoblik, Frau Jedermann

Johanna Hoblik findet am Jedermann spannend: „Der ,Jedermann‘ wurde von Salzburg aus in die kleinsten, Theaterwinkel getragen. Deshalb finde ich die Produktion der frauJEDERmann überraschend wie faszinierend. Das Stück erfährt mit einer weiblichen Hauptrolle eine äußerst interessante und auch moderne Variante.“ Wie legt sie ihre Rollen an? „Mach die Augen zu, lass Dich fallen, spüre die Bewegung, um damit zu bewegen. Für mich ist es faszinierend, einen Teil der Hauptrolle verkörpern zu dürfen. Ich sehe die Frau Jedermann mit ausgeprägtem Willen, sie ist dynamisch und absolut weiblich, ein geschicktes Weibsbild voller Reize. Ich möchte fast sagen, die Buhlschaft wird zur Frau Jedermann.“

Anna Jakobson, Drittes Fräulein

Die Partygäste von frauJEDERmann wollen es lustig haben – mit dabei Anna Jakobson als Drittes Fräulein. „Sie ist eine selbstsichere Frau, die sich präsentieren kann und bei einem fröhlichen Fest ist sie gerne dabei.“ Woran sie nicht denkt: Das Feiern kann schnell zu Ende gehen. „Das Leben ist ein Riesen-Geschenk ist, das habe ich auch selbst erfahren. Es ist wichtig, dem Zeit zu geben, was einem wichtig ist.“


Nela Jules, Frau Jedermann

Nela Jules hat den Jedermann vor vielen Jahren zum ersten Mal in Salzburg gesehen und war beeindruckt von der Inszenierung und der verwendeten Sprache: „Das Versmaß und die Eigenheit mancher Ausdrücke verlangen eine große Präzision beim Wiedergeben, was es für mich umso spannender macht.“

Sheila Feliciano Gsöllpointner, Drittes Fräulein

Für Sheila Feliciano Gsöllpointner trifft das Stück wichtige Aussagen: „Alles Leben hat dasselbe Ende. Bei Reichen und Armen. Es geht um Eitelkeit und Gier. Solidarität und Demut zählen aber mehr.“

Peta Klotzberg, Frau Jedermann

Die Schauspielerin Peta Klotzberg ist als Frau Jedermann zu sehen. „Die Symbolik und die Manifestierung menschlicher Systeme wie Mammon und Werte sind an dieser Erzählung spannend. Auch die mystische Komponente und Allgemeingültigkeit des Stückes. Die großen menschlichen Fragen nach ,dem guten Leben‘ und der Selbstverantwortung des Einzelnen. An meiner Figur interessiert mich ihre Wandlung, die Veränderung des Grundcharakters im Laufe der Geschehnisse.“ Für Peta Klotzberg ist es ein Stück mit Allgemeingültigkeit: „Das Stück stellt uns alle die Frage der Selbstevaluierung der eigenen Lebensführung.“ Sehr spannend findet sie auch die Geschlechterverschiebung: „Wie geht Frau Jedermann mit ihrem Buhler um? – Eine sehr schöne Herausforderung!“


Marianne Költringer, Zweites Fräulein

Marianne Költringer ist bei frauJEDERmann rundum im Einsatz – von der Organisation über mehrere Statistenrollen bis hin zum lebenslustigen Fräulein der Tischgesellschaft. „Es ist eine Rolle, die ich im Leben gar nicht bin. Andererseits: Die Tischgesellschaft, ein ausgelassenes Fest – dafür bin ich immer zu haben…“ Warum ist sie dabei? „Ich fand die Idee sehr super, den Jedermann dort aufzuführen, wo er entstand. Ich bin mit dem Platz hier sehr verbunden, da ich früher gleich unterhalb der Kirche gewohnt habe.“


Alex Kropf, Erstes Fräulein

Alex Kropf kümmert sich bei frauJEDERmann um die Kommunikation und um einiges in der Organisation, als eines der Partygirls bei der Tischgesellschaft steht sie auch auf der Bühne: „Meine Figur, das Erste Fräulein, ist schon eine Zimtzicke. Frau Jedermann mag sie eigentlich nicht und daher nützt sie die erstbeste Gelegenheit, etwas Grant loszuwerden. Allerdings hätte sie gerne mehr Aufmerksamkeit der männlichen Gäste, dafür ist sie sogar bereit zu singen…“


Elisabeth Lederer, Mammon

Elisabeth Lederer kommt als personifizierter Mammon auf die Bühne. „Die Rolle des Mammon im Jedermann stellt uns immer wieder vor die Frage, was es denn eigentlich ist, an dem wir hängen und wie wichtig wir unser Vermögen und unseren Besitz nehmen. Wie sehr lassen wir uns davon beeinflussen? Wie stark verändert es uns? Der schottische Historiker Thomas Carlyle hat festgestellt: ,Der Mammon ist wie das Feuer: der nützlichste Diener, der furchtbarste Herr.“ Und Elisabeth Lederer ist überzeugt: „Reich ist, wer viel hat, reicher ist, wer wenig braucht, am reichsten ist, wer viel gibt. Denn, um mit Goethe zu sprechen: ,Unter allen Besitzungen auf Erden ist die, ein Herz zu haben, die kostbarste.“ Auch frauJEDERmann wird damit konfrontiert werden.


Katja Lee, Werke

Katja Lee spielt die Werke, die bei frauJEDERmann als Person zu Wort kommen: „Die Werke sind die verkümmerte Seele der Frau Jedermann. In den Moment, in dem Frau Jedermann ihre Werke erkennt, findet sie auch wieder die Liebe zu sich selbst. Sie lässt ihre Oberflächlichkeit hinter sich und erkennt ihre inneren Werte, den Glauben und die Demut.“


Hayder-Saad, Regieteam

Hayder-Saad ist im Regie-Team von frauJEDERmann dabei. Er kommt aus dem Irak, wo er nach der Theaterakademie in Bagdad als Künstler tätig war. In Österreich war er in den letzten fünf Jahren bei rund 15 Projekten als Schauspieler oder Regisseur aktiv. Dem Jedermann, den in Österreich jeder kennt, nähert er sich mit einem unbeeinflussten Blick: „Als Künstler war es mir wichtig, einen neuen Zugang zum Stück zu finden – wir machen mit dem Original-Text modernes Theater. Ich finde es dabei sehr spannend, dass wir in zwei Gruppen arbeiten. Die Schauspieler bringen ihre eigene Stimme und ihr Gefühl in ihre Figur ein und interpretieren so die Rollen unterschiedlich. Das ist ein sehr spannender Prozess.“


Norbert Scheele, Hausvogt

Ein einmaliges Projekt: der Jedermann in Rodaun, neben dem Hoffmannsthal-Schlösschen. Da war mir klar, dass ich dabei sein werde“, sagt Norbert Scheele, der bei frauJEDERmann in der Rolle des Hausvogt zu sehen sein wird. Stets in der Nähe von Frau Jedermann hält der Hausvogt die Knechte beschäftigt und sorgt dafür, dass Aufgaben zuverlässig erledigt werden: „Auch wenn in diesem Fall alle Bemühungen umsonst sind, erfüllt er sie dennoch pflichtbewusst.“


Sascha Stefanakis, Buhler

Ein kleiner Twist schafft eine spannende Wendung: Bei frauJEDERmann ist eine Frau in der Hauptrolle zu sehen – und aus der Buhlerin wird ein Buhler. Sascha Stefanakis ist als charmanter Lebemann zu sehen. Für ihn ist der Buhler eine zwiespältige Figur: „Er fühlt sich zur Frau Jedermann hingezogen, will sich aber nicht auf ihre Sorgen einlassen, sondern ausgelassen das Fest feiern. Er macht ihr im Subtext Vorwürfe und wendet sich letztendlich von ihr ab.“


Roland Stumpf, Tod/Postbote

Roland Stumpf spielt mit dem Tod eine Schlüsselrolle des Stücks. „Der Tod ist eine Sache, die kommen wird, die wir ansonsten aber verdrängen. In Zeiten von Corona ist dies allerdings anders. Es ist eine Zeit, in dem wir uns mit dem Leid und dem Tod auseinandersetzen müssen.“ Roland Stumpf ist von der lebensumfassenden und universellen Aussage des Jedermann-Stoffes überzeugt. „Die Kernbotschaft ist: Wie sollst du leben, damit du dich am Ende gut und versöhnlich vom Leben verabschieden kannst?“ 


Sandra Szabo, Werke

Was haben wir in unserem Leben schon erreicht? Oft kommt es uns so wenig vor – und ist es dennoch nicht. Das zeigen auch Die Werke bei frauJEDERmann. Sandra Szabo findet diese Rolle sehr spannend: „Die Werke sind während der ganzen Aufführung auf der Bühne. Sie scheinen zunächst so schwach zu sein und dennoch sind sie schließlich ein wichtiger Teil von Frau Jedermann. Sie geben ihr den Impuls, sich selbst zu erkennen und zu neuer Selbstachtung zu finden.“


Kurt Tojner, Hausvogt

Kurt Tojner, vielen durch sein RODAUNer Bier bekannt, wird bei frauJEDERmann in der Rolle des Vogt zu sehen sein. Dienstbeflissen möchte er den Erwartungen der Frau Jedermann entsprechen, auch wenn ihn durchaus Zweifel befallen: „Der Vogt steht für den Zwiespalt zwischen Gefolgschaft und den eigenen Wünschen und Ängsten. Welcher Stimme folge ich? Dieses Abwägen spiegelt sich auch in unserem Leben wider.“


Susanne Zravy, Dünne Cousine

Susanne Zravy steht seit ihrer Kindheit das erste Mal wieder auf der Bühne – sie ist als die Dünne Cousine zu sehen: Die Dünne Cousine ist eine Frau, die eifersüchtig auf ihre erfolgreiche Cousine ist. Je schlechter es Frau Jedermann geht, desto mutiger und dreister wird sie. Ohne jedes Mitleid schaut sie dem Untergang zu.“