(Marcus Marschalek, 29. Sept. 2019)
Wir planen frauJEDERmann als Freiluftaufführung am Rodauner Kirchenplatz vor der Bergkirche. Und so starten wir auch mit unserer allerersten Probe im Freien. Im Garten der Rodauner Werkerei, dem Vereinslokal der frauJEDERmann Produktion, messen wir uns die spätere Bühne ab. 12 x 5 Meter gilt es zu bespielen. Ein Heurigentisch imitiert die spätere Bar und die stylischen Kistenelemente sind aktuell Gartensessel.
Auch bei den Kostümen sind wir noch lange nicht am Ziel. Aber vorerst geht es ja darum, die Schauspielerinnen miteinander in Beziehung zu bringen. Die eingeübten Texte sollen ja nicht bloß aufgesagt werden, sondern in einem echten Dialog fürs Publikum zum Leben erweckt werden.
Geprobt haben wir die Szene zwischen FRAU JEDERMANN und ihrer MUTTER. Da wir alle Rollen doppelt besetzt haben, waren wir vier Schauspielerinnen und Vertreter vom Regieteam. In den kurzen Videosequenzen haben wir unsere Darstellerinnen nach ihren Eindrücken nach der allerersten Probe gefragt.
„Im Proben kann viel Unerwartetes entstehen“, erzählt Andrea Drössler, Darstellerin von FRAU JEDERMANN im Interview unmittelbar nach der allerersten Probe.
Burgi Müller erzählt über die Schönheit des anfangs als sperrig wahrgenommenen Textes und wie vertraut ihr mittlerweile die Knittelverse geworden sind.
„Auf der Bühne muss man sich auf den Anderen einstellen. Spüren, was mein Gegenüber jetzt in diesem Moment empfindet“. Riki Stamminger, Darstellerin der MUTTER, formuliert das Credo unserer frauJEDERmann Theaterproduktion im Interview.
Isolde Cronenberg kann nach der ersten Probe die Figuren MUTTER und FRAU JEDERMANN in ihren Motiven gut verstehen und ihre Beweggründe nachvollziehen. Doch „gut gemeint ist das Gegenteil von gut und so bleibt die Predigt der Mutter recht erfolglos“. So jedenfalls formuliert Schauspielerin Cronenberg ihre Erfahrung im Erspüren ihrer Rolle als MUTTER.